Biomasse, bestehend aus Holz, Pflanzenresten und Abfällen, ist ein wichtiger Bestandteil erneuerbarer Energien und hilft, fossile Brennstoffe zu reduzieren. Bei der Lagerung besteht jedoch ein großes Brandschutzrisiko. Schließlich können biochemische Prozesse zu gefährlichen Temperaturanstiegen und zur Selbstentzündung führen. Dies ist umso problematischer, da Biomassebrände nicht mit Wasser gelöscht werden können und schwer zu bekämpfen sind. Um die Sicherheit von Biomasseanlagen zu gewährleisten, ist daher ein Früherkennungssystem für die Erhitzung von Biobrennstoffen sinnvoll. Genau dieses hat ein großes Fernheizwerk in Südschweden mit innovativen JUMO-Technologien umgesetzt.
Visualisierung der Temperaturmessung in Biomasse
Realisiert wurde das Brandschutzsystem für Biomasseanlagen durch den JUMO Wtrans B, einen Kopfmessumformer mit Funk-Messwertübertragung, der je nach Größe des Biomassestapels in verschiedenen Standardlängen verfügbar ist. Der Sensor kann entweder als Lanze oder in Schraubausführung eingesetzt werden und lässt sich durch seinen stabilen Griff einfach in den Kern des Stapels einbringen. Gefertigt aus rostfreiem Stahl, ist er beständig gegenüber Zellulosesäuren und hohen Temperaturen, was eine lange Lebensdauer und hohe Zuverlässigkeit sicherstellt. Für spezielle Anforderungen sind individuelle Längen auf Anfrage möglich.
Das Signal des Brandschutzsensors wird drahtlos und nahezu störsicher mit einer Funkfrequenz von 868,4 MHz an den JUMO Wtrans-Empfänger T01 übertragen, der bis zu 16 Sensoren unterstützt. Dabei können dank der optimalen Platzierung von Antenne und Antennenverstärker Reichweiten von über 2 km erzielt werden. Niedrige Batteriestände werden frühzeitig durch den Empfänger angezeigt, sodass die Funktionssicherheit im Überwachungssystem immer gewährleistet ist.
Feuerschutzsystem für Biomasse
Bei großen Anlagen, die mehr als 16 Sensoren erfordern, kann der Empfänger durch die modulare SPS JUMO variTRON 300 ersetzt werden, die den Betrieb von bis zu 32 Sensoren ermöglicht und zudem erweiterbar ist.
Die Messwerte lassen sich direkt in die JUMO Cloud oder JUMO smartWARE SCADA übertragen und ermöglichen einen schnellen, einfachen und browserbasierten Zugriff auf alle Prozessdaten. So können selbst größere Biomasseanlagen mit zahlreichen Stapeln an zentraler Stelle mühelos in einem einzigen Dashboard überwacht werden.
Mit dem neuen Brandschutzsystem ist die frühzeitige Erkennung von Überhitzung in sämtlichen Biomassestapeln gewährleistet. Dazu gehören Biokraftstoffe wie Hackschnitzel, Pellets und Sägemehl, landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Stroh, Heu, Getreide und Torf sowie Abfälle aus Abfallzentren. Das System sorgt für einen sicheren Betrieb, verhindert Brände und minimiert Energieverluste und negative Umweltauswirkungen. Darüber hinaus werden Zeit und Ressourcen eingespart, da die Stapel nicht mehr präventiv umgeschichtet werden müssen, sondern nur noch dann, wenn tatsächlich eine gefährliche Überhitzung besteht. Dank der zuverlässigen Funkübertragung und flexiblen Sensorintegration wird eine kontinuierliche Überwachung ermöglicht, die eine nachhaltige und effiziente Nutzung von Biomasse unterstützt.